Hans-Jochen Vogel

deutscher Politiker; SPD; Bundesminister für Raumordnung 1972-1974; Bundesjustizminister 1974-1981; Parteivorsitzender 1987-1991; Fraktionsvorsitzender 1983-1991; fr. Reg. Bürgermeister von Berlin; Oberbürgermeister von München 1960-1972

* 3. Februar 1926 Göttingen

† 26. Juli 2020 München

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 18/2021

vom 4. Mai 2021 (gi)

Herkunft

Hans-Jochen Vogel, kath., wurde als älterer von zwei Söhnen von Hermann Vogel (1895-1974) und dessen Frau Caroline, geb. Prinz, am 3. Febr. 1926 in Göttingen geboren. Sein Vater, ein gebürtiger Münchner, war damals Privatdozent an der dortigen Universität, ab dem Wintersemester 1934/1935 dann Prof. für Tierzucht und Milchwirtschaft an der Universität Gießen. Sein Großvater väterlicherseits war der Tiermediziner Leonhard Vogel (1863-1942). Der jüngere Bruder, Dr. Bernhard Vogel (CDU), war 1976-1988 Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, 1992-2003 von Thüringen.

Ausbildung

V., der schon als Schüler durch hohe Intelligenz und Ehrgeiz auf sich aufmerksam machte, besuchte zunächst das Max-Planck-Gymnasium, wechselte dann aber schon bald an das Humanistische Gymnasium in Gießen, wo er 1943 mit 17 Jahren das Abitur ablegte.

1936 trat V. dem "Deutschen Jungvolk" bei, einer Organisation der Hitlerjugend für 10-14-Jährige. Ab 1942 leitete er auch die Kulturstelle der örtlichen Hitlerjugend, sprach aber später (vgl. Interview in FAZ, 23.4.2005) auch von einer gewissen inneren Spannung, die er damals als Katholik ...